Am Montag den 19. Juni gegen 8 Uhr besetzen Schüler*innen die Aula des Max-Planck-Gymnasiums Göttingen. Das Ziel der Besetzung ist, die Klimakrise in die Mitte des gesellschaftlichen Diskurses zu rücken, was durch den Dialog mit Jugendlichen und den öffentlichen Druck einer Besetzung geschehen soll. Die Aktion findet unter der Initiative EndFossil: Occupy! statt, welche in den vergangenen Monaten in Göttingen bereits erfolgreich fünf Schul- und zwei Unibesetzungen durchgeführt hat. Die Initiative ist international koordiniert und besetzte in den vergangenen Monaten über 70 Bildungseinrichtungen.
Um 9:40 rufen die Schülerinnen die Besetzung durch eine Begrüßung auf dem Schulhof und eine Lautsprecherdurchsage aus. Außerdem informieren sie über Social Media über den Besetzungsstart. Sie fordern alle Schülerinnen Göttingens dazu auf sich der Besetzung anzuschließen und am informativen Programm teilzunehmen. Bereits in der 5./6. Schulstunde soll in geselliger Runde beim Waffelnbacken über die vorgestellten Forderungen diskutiert werden.
Bundesweit schließt sich Endfossil:Occupy! den Forderungen von „RWE & Co Enteignen“ und „Debt for Climate“ an und fordert somit die Vergesellschaftung der Energiekonzerne, sowie die Annulierung der Schulden der Länder des Globalen Südens.
„Die Klimakrise nimmt immer weiter an Fahrt auf, während die Politik weiterhin nicht handelt. Das haben wir sowohl international anhand der letzten Weltklimakonferenz im November, aber auch bundesweit gesehen. So wurde im Januar trotz massiver Proteste Lützerath zerstört, damit RWE mit den 280 Millionen Tonnen Braunkohle, die unter dem Dorf lagen und die nicht zur Sicherstellung der Energieversorgung benötigt wurden seinen Profit maximieren konnte. Als wäre das nicht genug, plant die Bundesregierung das nächste schmutzige Projekt: das LNG-Terminal vor Rügen. Wir müssen die Bekämpfung der Klimakatastrophe ernst nehmen. Da dies nicht geschieht müssen wir selber dafür sorgen!“ So eine Schülerin des MPGs.
Bis Freitag wird es in der Besetzung ein informatives Programm rund um die Klimakrise und die Forderungen von Endfossil: Occupy! geben, das in den vorherigen Besetzungen durch Schulklassen immer gut besucht war. Außerdem wird die Besetzung als Freiraum genutzt um über Klimagerechtigkeitsthemen zu diskutieren und sich zu vernetzen.
Dazu kommentierte Jana Brecht: „So können wir weiterhin Druck auf der Straße machen, wie bereits die letzten 4 Jahre mit Fridays For Future. Aber wir fügen noch die Ebene der Besetzung hinzu, da nur der Druck auf der Straße nicht genug gebracht hat. Wir müssen die Schülerinnen dazu bewegen mit uns gemeinsam eine Bewegung aufzubauen, um es zu schaffen den Ablauf des Systems an den Orten des alltäglichen Lebens so zu stören, dass der Druck nicht länger ignoriert werden kann. Wir haben schon anhand unserer letzten Besetzungen gesehen wie groß die Bereitschaft in der Schülerinnenschaft ist, sich aktiv für eine Zukunft einzusetzen. Also rufen wir alle Schüler*innen, Auszubildenden und Studierenden dazu auf, sich uns anzuschließen!“