Wir von Greenpeace sagen: Es ist genug Geld da!

Rede von Greenpeace auf dem Klimastreik am 14.2.2025

Geposted von " Greenpeace Göttingen, Ina " am 14.02.2025

Hi, ich bin Ina von Greenpeace Gottingen und ich möchte heute mit euch über Geld reden

Der Streit ums Geld hat nämlich unter anderem dazu geführt, dass die Ampelregierung zerbrochen ist. Angeblich ist Klimaschutz zu teuer. Klimafreundliches Heizen, Bildung und der Ausbau von Bus und Bahn kosten zu viel Geld, hören wir immer und immer wieder. Wir alle wissen, mit dieser Wahl steht unfassbar viel auf dem Spiel, vor allem für unsere Herzensthemen.

Wir von Greenpeace sagen: Es ist genug Geld da!

Wenn Superreiche, die die Klimakrise besonders stark anheizen, endlich ihren fairen Beitrag zum Gemeinwohl leisten, kann der Staat bis 2030 Einnahmen bis zu 200 Milliarden Euro generieren. Geld, das wir dringend brauchen, um die sozial-ökologische Transformation zu finanzieren.

Deswegen fordern wir eine Milliardärssteuer. Was genau meinen wir damit?

Wir wollen, dass Vermögen ab 100 Millionen Euro mit zwei Prozent besteuert werden.

Es gibt drei Gründe, warum wir denken, dass das der richtige Weg ist:

  1. Milliardär:innen und Multimillionär:innen sind die größten Verschmutzer und Verursacher der Klimakrise. Während die Welt buchstäblich brennt und die Klimakrise Millionen Menschen ihre Existenz nimmt, heizen die Reichsten der Reichen immer und immer weiter unbeirrt das Klima an. Durch ihren exzessiven Lebensstil mit Luxusyachten und Privatjets, aber besonders durch ihre klimaschädlichen Investitionen und Unternehmensbeteiligungen.

  2. Milliardär:innen und Multimillionär:innen erhalten Steuerprivilegien. Vermögen wird kaum besteuert, Einkommen durch Arbeit wird dagegen sehr hoch besteuert. Die Steuersätze von Superreichen sind in den letzten Jahrzehnten drastisch gesunken. Mittlerweile zahlen sie nur noch halb so hohe Steuer- und Abgabensätze wie die hart arbeitende Mitte der Gesellschaft. Es ist nur gerecht, dass auch die Reichsten ihren Teil beisteuern und Verantwortung übernehmen.

  3. Es ist genug Geld da - im Moment steckt es nur in den falschen Taschen. Es ist an der Zeit, dass Superreiche einen fairen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten. Mit einer Milliardärssteuer können dringend nötige Klimaschutzmaßnahmen und Zukunftsinvestitionen finanziert werden. Wir haben ausgerechnet, dass mit den Einnahmen von bis zu 200 Milliarden Euro nicht nur 2 Millionen Wärmepumpen finanziert werden könnten. Auch eine Steuerbefreiung für pflanzliche Lebensmittel wäre möglich, damit wir uns alle günstig und umweltfreundlich ernähren können. Schulen könnten energetisch saniert werden und wir könnten unsere Städte vor Hitze und Starkregen schützen.

UND was uns auch am Herzen liegt: Wir könnten den Ausbau von Bus und Bahn sowie ein günstiges Deutschlandticket finanzieren. Mobilität ist ein Thema, das beschäftigt uns alle, egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Denn Mobilität ermöglicht die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, ermöglicht sozialen Austausch und berufliche Chancen. Sie ist die Grundlage eines gelingenden Alltags und Lebens, das wir uns alle wünschen. Aber nicht nur die Kosten für ein Ticket, sondern auch die Frage “wo und wann fährt der Bus” beschäftigt uns. Viele Menschen können derzeit das DeutschlandTicket gar nicht nutzen, weil das ÖPNV-Angebot miserabel ist. Wer in diesen Regionen keinen Führerschein oder kein Auto hat, kann nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben, kommt auch nicht zur Ärztin, zum Arzt oder ins Schwimmbad.

Wir fordern daher einen massiven Ausbau von Bus und Bahn sowie ein günstiges Deutschlandticket für alle! Ein guter, für alle zugänglicher öffentlicher Verkehr kann die Lösung sein, die nicht nur dem Klima nützt, sondern auch der gesellschaftlichen Teilhabe. Und Teilhabe ist sooo wichtig für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, gerade jetzt, wo populistische Parteien und Rechtsextremismus so unfassbar viel Zuspruch erfahren. Dazu müssen alle ihren gerechten Beitrag leisten.

Deshalb sagen wir: MilliardärInnen besteuern, Klima retten!

Greenpeace, Ina