'Verkehr neu gestalten'

Podiumsdiskussion über den Radentscheid Göttingen

Geposted von " GöttingenZero und Ver.di " am Tuesday, November 7, 2023

Veranstaltung: 14. November 2023, 18:00 Uhr, Raum ZHG 009 am Zentralcampus Goettingen

“Verkehr neu gestalten”

Unter dem Titel “Verkehr neu gestalten” laden die Klimaschutzgruppe GöttingenZero und der Ortsverband der Gewerkschaft ver.di gemeinsam zu einer Podiumsdiskussion über den Radentscheid am kommenden Dienstag den 14. November 2023 um 18:00 Uhr im Raum ZHG 009 am Zentralcampus ein.

Auf dem Podium werden Jonas Luckhardt (AG Radentscheid von GöttingenZero), Nils Horschick (ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt) und Friedrich Helmsen (ADFC Göttingen) ihre jeweiligen Positionen zum Radentscheid erörtern. Die Moderation übernimmt Jan Steyer, stellvertretender Vorsitzender des ver.di-Ortsverbandes Göttingen.

Podiumsdiskussion Verkehr neu gestalten

Der von GöttingenZero angestoßene Radentscheid besteht aus zwei Bürgerbegehren mit Forderungen für eine bessere Fahrradinfrastruktur in Göttingen. Darunter auch die zentrale Forderung, einige Verkehrsräume, die bislang dem Autoverkehr vorbehalten sind, für sicheren und geschützten Radverkehr zur Verfügung zu stellen - auch wenn das bedeutet, dass aus Platzgründen zum Beispiel Einbahnstraßen eingerichtet werden müssen.

Aktuell befindet sich der Radentscheid in der Phase der Unterschriftensammlung, die inzwischen weiter an Fahrt aufgenommen hat. Der aktuelle Stand lag am Sonntag, 05.11.2023 bei über 2400 für jedes der beiden Begehren, also bereits bei über 35 % der erforderlichen Unterschriften. Erforderlich zum Erzwingen eines Bürgerentscheides sind 6813 Unterschriften von hauptwohnlich in Göttingen gemeldeten Personen ab 16 Jahren. GöttingenZero plant, diese im Januar 2024 der Stadt übergeben zu können. Sowohl die Stadt als auch die Initiatorin streben an, falls es zu einem Bürgerentscheid kommt, diesen zeitgleich mit der Europawahl am 09.06.2024 stattfinden zu lassen, um der Stadt Kosten zu sparen.

Aus der Gewerkschaftsperspektive erklärt Jan Steyer: “Für viele Beschäftigte ist es nicht möglich, auf sicheren Wegen mit dem Fahrrad oder E-Bike von den Wohngebieten im Süden zu den Arbeitsplätzen im Norden zu gelangen. Sie nutzen notgedrungen das teurere Auto auf den Strecken zwischen Geismar und den Bereichen UMG, Weender Krankenhaus und Nord-Uni. Daher unterstützen wir als Gewerkschaft den Radentscheid und sammeln auch selber unter den Kolleg*innen Unterschriften.” Ein spannendes Thema wird sein, wie sich der ADAC zu der Forderung verhält, Verkehrsräume dem Autoverkehr zu entziehen. Einerseits würden Autos auf Umwege gezwungen, andererseits verspricht eine dem Autoverkehr vorbehaltene Einbahnstraße einen ruhigen und stetigen Verkehrsfluss, ohne dass ständig Fahrräder im Mischverkehr zwischen den Autos herumkurven. Schon seit langem fordert der ADAC, aus Gründen der Verkehrssicherheit für Fahrräder in den Großstädten eigene Spuren bereitzustellen. In der Diskussion kann ausgeleuchtet werden, ob die Forderung auch dann erhoben wird, wenn Autos hinterher längere Strecken zurücklegen müssen.

GöttingenZero zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf der Unterschriftensammlung zufrieden. Isabel Hielscher (GöttingenZero) ist zuversichtlich, dass die erforderliche Zahl an Unterschriften im Januar erreicht wird: “Beim Sammeln machen wir die Erfahrung, dass auch viele Autofahrer*innen für den Radentscheid unterschreiben. Damit hatten wir nicht gerechnet. Manche unterschreiben sogar nur das zweite Begehren, welches die Trennung zwischen Fahrrad und Auto auf den vielbefahrenen Straßen fordert, auch wenn sie der Meinung sind, dass eigentlich schon genug für den Radverkehr getan wird. Wir hingegen denken, dass auch in Punkto Kreuzungen, Ampelschaltungen und Sicherheit vor den Schulen noch viel Luft nach oben ist.”

Die beiden Bürgerbegehren des Radentscheids können auf der Internetseite www.radentscheid- goettingen.de einzeln heruntergeladen, ausgedruckt und handschriftlich unterschrieben werden. Online-Unterschriften sind bei Bürgerbegehren nicht zulässig. Göttinger Erstwohnsitz und EU- Staatsbürgerschaft sind Voraussetzung. Wer beide Bürgerbegehren unterstützt, muss zweimal unterschreiben. Die unterschriebenen Formulare können bei verschiedenen Fahrradläden und anderen Sammelstellen abgegeben werden, die auf der Homepage verzeichnet sind.

Mehr Informationen beim Veranstalter